Outsourcing als Betriebsänderung
Der Arbeitgeber wird eine Fülle von Gründen angeben, warum z.B. ein Outsourcing von bestimmten Leistungen wirtschaftlich sinnvoll ist:
- das Unternehmen kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren
- dadurch werden Einsparpotentiale erschlossen
- das Unternehmen wird flexibler
- durch Verlagerung an günstigere Standorte werden Kosten eingespart etc.
Das Outsourcing birgt wesentliche Risiken und Gefahren und daher gibt es zahlreiche Gegenargumente:
- dem Unternehmen gehen z.B. bei der Entwicklung, Konstruktion oder Fertigung wesentlicher Kompetenzen verloren, die ein Wettbewerbsvorteil darstellen können
- es besteht die Gefahr, dass das Know-how ggfs. auf zukünftige Wettbewerber übergeht (siehe Fertigungsbetriebe für Unterhaltungselektronik oder Notebooks in Fernost)
- die Praxis hat gezeigt, dass nicht immer gewährleistet ist, dass die Ansprüche, z.B. hinsichtlich der Qualität, Flexibilität, etc. vom externen Dienstleister erfüllt werden können
- der Auftraggeber verliert die Kontrolle, z.B. über die Qualität und über die Termine
- das Unternehmen gerät in Abhängigkeiten von den Dienstleistern
- häufig werden kurzfristige Kostenvorteile überbewertet, es werden oft Äpfel mit Birnen verglichen:
- Folgekosten, z.B. für Nachbesserung bei schlechter Qualität,
- Nebenkosten, z.B. Transport und
- informelle Kosten. z.B. für erhöhten Kommunikationsaufwand werden übersehe
Beachte:
Plant der Arbeitgeber Outsourcing-Maßnahmen, können folgende Instrumente zur Vermeidung von Entlassungen erwogen werden:
- zusätzliche oder andere Leistungen der Arbeitnehmer
- Änderungen der Organisationsstruktur
- Flexibilisierung der Arbeitszeit, beispielsweise durch Jobsharing, Erhöhung der Teilzeitarbeit
- Qualifikationsverbesserungen, z.B. Qualifizierung der Arbeitnehmer, Einrichtung eines Vorschlagswesens
- Maßnahmen zur Erhöhung der eigenen Produktivität
- unter Umständen Ausweitung der (tariflichen!) Arbeitszeit, etc.